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Vision: Kompostierbare Windeln aus nachwachsenden Rohstoffen
Es ist ein Gebot der Fairness, auch nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen. Das Prinzip der Nachhaltigkeit oder Enkelgerechtigkeit verbietet einen Raubbau der natürlichen Ressourcen und eine Anhäufung von problematischen Stoffen in der Umwelt, die zum Klimawandel führen.
Biokunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
Da die Erdölreserven endlich sind, stellt sich die Frage nach alternativen Rohstoffen für die Windelproduktion. Hier kommen Biopolymere aus nachwachsenden Rohstoffen ins Spiel. Natürliche Polymere wie Cellulose und Stärke können chemisch so verändert werden, dass die entstehenden Stoffe die gewünschten Eigenschaften haben. Diese Technologie ist nicht neu (Cellophan, Zelloloid), wurde aber durch die Massenproduktion der petrochemischen Kunststoffe fast vollständig verdrängt. Heute kommt es darauf an, nicht nur maßgeschneiderte Biokunststoffe herzustellen, sondern auch deren biologische Abbaubarkeit zu garantieren.
Im Fall der Windel ist das schon weitgehend gelungen: Superabsorber und die Windelschichten sind aus abbaubaren Biopolymeren herstellbar. Es hapert noch bei den elastischen Materialien für die Beinabschlüsse und bei den Klettverschlüssen. Ein Hersteller aus Brandenburg gibt an, dass seine Windeln zu 83 Prozent kompostierbar seien.
Regionale und klimaneutrale Produktion
Cellulose und Stärke sind die Rohstoffe der Biokunststoffe. Sie können aus regional angebautem Getreide, Kartoffeln oder Holz gewonnen werden, vorzugsweise aus sonst nicht nutzbaren Abfällen. Nachwachsende Rohstoffe sind im Gegensatz zu fossilen Rohstoffen dauerhaft verfügbar. Weiterer Pluspunkt ist, dass sie klimaneutral sind: Beim Abbau entsteht nicht mehr CO2, als die Pflanzen zur Produktion derselben Rohstoffmenge mittels Fotosynthese aufgenommen haben. Und der regionale Anbau verkürzt die Transportwege, wodurch ebenfalls CO2 eingespart wird.
Probleme
Auch eine zu 100 Prozent kompostierbare Windel dürfte nach aktueller Gesetzeslage nicht in den Biomüll. Der Grund ist, dass menschliche Fäkalien bislang nicht als Dünger verwertet werden dürfen.
Außerdem wird sich die Windel aus nachwachsenden Rohstoffen am Markt erst dann durchsetzen, wenn sie auch kostenmäßig konkurrieren kann. Das ist noch längst nicht der Fall.
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Quelle: Kerncurriculum Chemie für die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe in Niedersachsen 2017 |
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